Ketamin

Ketamin ist ursprünglich ein Narkosemittel, weltweit erfolgreich eingesetzt im Operationssaal, in der Kinderanästhesie, im Rettungsdienst. Es ist so bedeutsam, dass es in die Liste der unentbehrlichen Medikamente der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgenommen wurde. Im Rahmen der Rave-Bewegung kam es dann auch erstmals zur missbräuchlichen Verwendung von Ketamin als Partydroge. Vor einigen Jahren stellte sich heraus, dass Ketamininfusionen hervorragende medizinische Anwendungen jenseits der anästhesiologischen bieten. In niedriger Konzentration lassen sich einige psychische Erkrankungen und auch chronische Schmerzen sehr effizient therapieren. In dieser Verwendungsform ist Ketamin auch in unserer Praxis seit Jahren nicht mehr wegzudenken.
Ketamin wirkt auf das zentrale Nervensystem, genauer gesagt: Es wirkt als Antagonist am NMDA-Rezeptor (N-Methyl-Aspartat-Rezeptor). Aber nicht nur als schnell wirksames Antidepressivum und schmerzlinderndes Medikament zeigte sich Ketamin, sondern auch als ausgesprochen wirksam in der Behandlung von Alkohol- und Drogensucht.
Wir infundieren Ketamin über Hochpräzisions-Pumpen über einen Zeitraum von 40 Minuten. Währenddessen sind Sie apparativ und personell überwacht wie auf einer Intensivstation, unter Verwendung von kontinuierlichem EKG und Pulsoxymetrie.

Man kann also Süchte mit Ketamin behandeln: es verlängert die Drogenabstinenz, vermindert das Craving, vermindert auch den Konsum. Mögliche Wirkmechanismen sind: Beschleunigte Neuroplastizität (d.h. Beschleunigung von Umbauvorgängen), Verhinderung der Aktivierung drogenassoziierter Erinnerungen, beschleunigende Wirkung auf die begleitende Psychotherapie.
Es kann gelegentlich zu sogenannten Dissoziationserlebnissen kommen: einer veränderten Wahrnehmung, akustisch und/oder optisch. Wir fragen immer (wenn es überhaupt zu solchen Veränderungen kommt), ob der Zustand so bleiben soll, oder ob wir lieber eine moderate Sedierung induzieren sollen. Das Beseitigen eines unerwünschten Zustandes geschieht durch Hinzugabe von kleinen Mengen Propofol. Binnen weniger Sekunden lässt sich damit der Diskomfort beseitigen. An dieser Stelle muss betont werden, dass es nicht immer zu veränderten Wahrnehmungen kommt. Das Therapieergebnis wird nicht davon beeinflusst, ob eine solche veränderte Wahrnehmung auftritt oder nicht. Es kommt nie zu trip-ähnlichen Erlebnissen, zu keinen Nachhall-Effekten und zu keinen Spätnebenwirkungen, auch zu keiner Abhängigkeit.
Nutzen von Ketamin:

Literatur zu Ketamin und Sucht [1-5]
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- Dakwar, E., et al., Cocaine self-administration disrupted by the N-methyl-D-aspartate receptor antagonist ketamine: a randomized, crossover trial. Mol Psychiatry, 2017. 22(1): p. 76-81.
- Dakwar, E., et al., The effects of subanesthetic ketamine infusions on motivation to quit and cue-induced craving in cocaine-dependent research volunteers. Biol Psychiatry, 2014. 76(1): p. 40-6.
- Ivan Ezquerra-Romano, I., et al., Ketamine for the treatment of addiction: Evidence and potential mechanisms. Neuropharmacology, 2018. 142: p. 72-82.
- Krupitsky, E., et al., Ketamine psychotherapy for heroin addiction: immediate effects and two-year follow-up. J Subst Abuse Treat, 2002. 23(4): p. 273-83.
- Krupitsky, E.M., et al., Single versus repeated sessions of ketamine-assisted psychotherapy for people with heroin dependence. J Psychoactive Drugs, 2007. 39(1): p. 13-9.

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